Konnichiwa - Japan in 16 Tagen

In Bangkok, auf den Skytrain wartend, gucken wir beide an ein riesiges Werbeplakat mit dem Slogan „Mit Fly Peach von Bangkok nach Okinawa für 3000 Bhat“ das sind umgerechnet CHF 90.00 one way à. Japan wir kommen!

 

Ein paar Wochen später und ca. 4.5 Flugstunden von Bangkok entfernt, landen wir in Okinawa einer grossen Insel vor Japan. Okinawa kennt man aus der Geschichte mit einer tragischen Vergangenheit während dem Zweiten Weltkrieg. Hier haben wir insgesamt 6 Tage eingeplant, bevor wir von dort aus nach Osaka weiter fliegen.

Alles ist ein bisschen anders in Japan. Check–in, vor der offiziellen check-in Zeit (14.00 Uhr) im Hotel gibt’s nur gegen Aufpreis. Wir kamen um 13.00 Uhr an, aber die Rezeption verlangt umgerechnet CHF 10 pro Person für vorzeitigen Zimmerbezug. Really???

Man erhält immer ein perfekt gebügeltes und Origami mässig gefaltetes Pyjama oder einen Kimono zu schlafen. Jedes Hotel hat eine Art Spa „Onsen“, wo man sich auf einem kleinen Hocker wäscht und dann in 40 Grad warmem (für Ihn heissem, zu heissem) Wasser badet.

Es gibt nirgends Abfalleimer. Wir machen es uns zum Sport, derjenige, der den ersten findet, hat gewonnen. Erst viel später in einer U-Bahn Station in Kobe sehen wir einen einsamen Abfalleimer. Bis dahin haben wir jedoch schon längst gelernt unseren eigenen Abfalleimer immer dabei zu haben. Da wird einem wenigstens mal wieder bewusst, wie viel Müll man so an einem ganzen Tag „sightseeing“ produziert.

Wir erfahren erst in Kobe von einem Freund, der zufälligerweise dort gerade japanisch lernt, dass die Regierung alle Mülleimer aufgrund eines Bombenanschlages hat entfernen lassen. Schluck – jetzt bin ich froh die Dinger sind weg. Bezüglich Sicherheit haben wir uns in Japan puddelwohl gefühlt. Wir sind sogar auf Klo und haben unsere Taschen draussen unbeaufsichtigt stehen lassen.

Sauberkeit ist genau so unglaublich beeindruckend – nicht mal in der Grossstadt Tokyo liegt was am Boden – nichts – man könnte auf der Strasse picknicken. Die Autos sind alle so leise, meistens Hybrid- oder Elektrofahrzeuge. In Okinawa fahren praktisch alle kleine quadratische Schuhschachtel ähnliche Elektroautos, die langfristig die Umwelt schützen.

Wenn ich Japan in 2 Worten beschreiben müsste, würde ich sagen „ aufgeräumt und ruhig“.

Höflichkeit ist ebenso gross geschrieben. Ich fühle mich wie in einer Blase der perfekten Welt, wo all die Dinge an denen wir uns ständig aufregen, einfach funktionieren. Es gibt kein Gedränge in den U-Bahn Stationen, die Mülleimer sind nie überfüllt, Rauchen und dann die Kippen vor dem Einsteigen noch kurz auf die Gleise schmeissen, gibt’s nicht.  Die Taxifahrer tragen weisse Handschuhe, öffnen und schliessen die Türen IMMER für den Fahrgast. 

Fashion ist hier allgegenwärtig. Tokyo ist mein neues Shoppingparadies, dicht gefolgt vom „evergreen“ Bangkok. Aber eigentlich hab ich gar keinen Platz mehr im Koffer. Man findet jedoch immer ein kleines Plätzchen, wo man irgendwie noch was reinstopfen kann – oder dann eben in seinem Koffer auslagern.

Uups jetzt bin ich abgeschweift - zurück zu Okinawa. Gleich am zweiten Tag fahren wir mit dem Bus der Küste entlang und mieten uns ein Velo um die Fukugi-Bäume Allee abzustrampeln, wunderschöne riesige Bäume mit weissen Sandstrassen. Das Meer ist glaskar und schimmert uns in verschiedenen grün und türkis Tönen entgegen.

Es gibt hier unzählige kleine Inseln mit super Tauch- und Schnorkelspots, die wir eigentlich anschauen wollten. Okinawa selbst ist schon so vielfältig, dass wir hier bleiben und zur Kouri-Insel fahren, welche mit einer Brücke verbunden ist. Dort machen wir es uns nochmals zwei Tage in einem tollen Bungalow mit Sicht auf das Meer gemütlich. Für die Gossip Gierigen unter euch - wir verloben uns hier auf dieser Insel - wie und wo Er mir den Antrag stellte, verrate ich aber nur bei persönlichem Gespräch bei Kaffee und Kuchen. :-)

 

Von Okinawa fliegen wir nach Osaka, verbringen einen Abend in der quirligen Stadt, die uns auf den ersten Blick sehr gefällt und reisen dann am nächsten Morgen weiter nach Kobe. Wer gerne Kobe oder Wagyu Fleisch ist, der sollte sich hier mal ein paar Tage vergnügen. Restaurant an Restaurant alles verkauft das stark marmorierte, zarte Fleisch von den Tajima-Rindern. Ich bleibe trotzdem Vegetarier und schnappe mir jeweils das Gemüse vom Grill.

Kobe gefällt uns ebenfalls sehr, aber wir müssen weiter, denn die letzten Wochen unserer Weltreise müssen wir einen Zahn zulegen. Überall 4-5 Tage zu verweilen liegt jetzt nicht mehr drin - schön war's aber trotzdem. Und genau deshalb macht eine Weltreise so viel Spass - weil man sich überall die Zeit nehmen kann und richtig in eine Stadt oder Region eintauchen kann. 

Next Stop ist Kyoto - herrlich ist's hier, unsere 3 Nächte verfliegen und abends fallen wir jeweils todmüde ins Bett. Und trotzdem gibt's noch so Vieles zu sehen. Von Geishas die abends auch die Gassen huschen, haben wir viel gehört und tatsächlich - am zweiten Abend sehen wir ein paar Geishas, die mit kurzen zackigen Schritten, wie Geister aus eine anderen Welt wieder hinter einer Papiertür verschwinden. Eine Geisha zu fotografieren ist verboten und eine zu treffen und beim Abendessen unterhalten zu werden, ist unglaublich teuer und nicht ganz so einfach zu organisieren.

Wir gönnen uns dafür eine Tee Zeremonie - die auch sehr eindrücklich ist. Die Japaner lieben Zeremonien und klar definierte Abläufe. Als Schweizer und nach 10 Monaten routinelosem Herumreisen passt mir das wunderbar.

Wir beenden unsere Japan Reise in Tokyo, finden ein tolles Air Bnb Apartment und verbringen viel Zeit mit dem U-Bahn System von Tokyo. So nach drei Tagen haben wir den Dreh raus und könnten noch lange so weitermachen, vom Katzen-Kaffee, zur Hachiko Statue, über eine Day-House-Party zu Shopping und Sushi bis zum Umfallen.

Glücklich und wehmütig fliegen wir weiter nach Bali. Japan wir kommen zurück - es gibt noch so Vieles zu sehen, wir konnten in den 16 Tagen gerade ein bisschen an der Oberfläche kratzen.

 

 

 

 

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