Sie
Huch, warum hab ich bloss aus Neugier den längeren Camper gebucht (Es gab noch eine kleinere Version davon)? Der ist ja riesig, also ich kann den bloss geradeaus fahren...wenn überhaupt. Gut dass ER ja so gerne fährt. Ich bin sowieso der Meinung, dass ein guter Co-Pilot mehr Arbeit hat als der Fahrer selbst. Navi einstellen, Karten lesen, Camping Plätze suchen, Getränke öffnen, Sonnenbrille holen, Ausschau nach Schlaglöchern halten, melden wenn ER zu schnell fährt, wach bleiben, obwohl mich kurvenreiche Strecken immer unglaublich müde machen...usw.
Nach einer längeren Einführung in „How to use“ dieses Monster namens Fritz geht’s dann von Anchorage erstmal raus aus der Stadt Richtung Valdez. Auch bekannt als „Alaskas kleine Schweiz“ und als geschäftiger Fischerhafen direkt am Meer.
Hier endet übrigens auch die 800 Mile lange Trans-Alaska-Pipeline.
Das Wetter spielte die nächsten Tage nicht mit und wir konnten die schöne Landschaft durch den Nebel nur vage an den Umrissen erkennen, plus A...kalt war es auch. Leider hat auch keiner von uns beiden gecheckt wie die Heizung funktioniert und so haben wir die ersten 3 Tage ziemlich gefroren. In der Nacht sanken die Temperaturen auf ca. 5 Grad....und mit kalter Nasenspitze schlafen, find ich sehr ungemütlich.
Ein Festmal für die Möwen und Bären ist die "fish hatchery", dort kommen jedes Jahr die Lachse zurück um zu laichen.
Bären haben wir nicht gesichtet, die kommen anscheinend immer erst nachts, wenn die Menschen weg sind. Die Möwen hatten definitiv ihre Party sowie einige Fischer, welche ihren Vorrat nun für den Winter eingedeckt haben. Die Alasker dürfen für den Eigengebrauch pro Chef-Haushalt 25 Fische und für jedes weitere Familien-Mitglied weitere 10 fangen.
Der Lachs aus dem Copper River zwischen Valdez und Tok ist anscheinend der Weltbeste und wird für sehr teuer gehandelt. Als wir dort ankamen, haben ein paar Alasker gerade ihren Kontingent an Fischen mit „dipping"erschöpft. Netz rein- und Fische rausziehen in Oberschenkel hohem, kalten Wasser bei eisigem Wind. Wir haben dann doch lieber nur zugesehen.
Ein kleiner Abstecher nach Chitina führte uns am Ende über eine Haarsträubende Brücke – die "Kuskulana bridge". Ursprünglich gebaut für den Tansport von Kupfer 1911.
Chitina ist auch der Eingang zum grössten Nationalpark des Kontinents – der Wrangell-St. Elias Nationalpark. Er ist grösser als die Schweiz und wenn wir etwas mehr Outdoor-Abenteuer-Mum hätten, dann wäre eine zwei tägige Trekking Tour mit Übernachtung in einem der „first come first serve“ Holzhütten sicher das non-plus-ultra gewesen. Im Motorhome schläft es sich aber viel besser. Da es regnet, haben wir auch eine gute Ausrede wieder die zwei Stunden über holprige Strassen zurückzutuckern und den Taylor Hyway (auch bekannt als Top of the World Highway) anzusteuern, welcher uns nach Dawson City führen wird. Die "park rangerin" hat nur den Kopf geschüttelt und gesagt „CRAZY“, dass wir dort drüber fahren wollen mit unserem Gefährt. Hmmm, unsere Vermietung meinte „No Problem“ pro ungeteerte Meile müssen wir aber 0.25 Cents extra zahlen. Wird wohl nicht so schlimm werden - dachten wir uns – andere haben das auch schon vor uns überlebt. Auf geht`s zur Goldgräber und Gambling Stadt - Dawson City!
Dazwischen lag noch eine Nacht im Red Eagle RV Park, wo wir uns abends auf Sofas zwischen ein paar pensionierten Herren und Damen wieder fanden und über Religion, Trump versus Clinton, das Waffengesetz in Amerika und Bären diskutierten. Dabei wollten wir nur ein bisschen free WiFi abzapfen....
Kommentar schreiben
Urs (Sonntag, 14 August 2016 12:05)
Sehr schoen geschrieben. Lustig und unterhaltend. Bitte mehr davon.... :-)
... und weiterhin viel Spass und viel Freude am Abenteuer.
Geisseler (Sonntag, 14 August 2016 21:04)
Auch wir wünschen noch mehr so tolle Berichte
Hoschi (Dienstag, 16 August 2016 17:49)
Meine Lieben
Macht Spass etwas von eurer Reise mit zu bekommen ;-) Wir wünschen weiterhin viel viel Abenteuer und alles Gute für die weiteren Routen. Wir freuen uns schon jetzt euch hier in Goiânia begrüssen zu können. Das wird ein Fest geben..... ! ;-))
LG Bruno und Liliana